"Altes Sandsteingemäuer atmet Geschichte"
Szenische Lesung im Großen Bollwerk - ThedoBo stellt Dostojewskijs "Großinquisitor"
dar - Stadtbildhauerin arbeitet seit Wochen auf Hochtouren
von Monika Eichenauer (Kreis-Anzeiger vom 13.08.2007)
BÜDINGEN. Es war mucksmäuschenstill im Bollwerk. Außer den Stimmen von
Sylvia Oster oder Gerd Ungermann des "Theaters ohne doppelten Boden" (TheodoBo)
war nichts zu hören. Zuweilen erklangen getragene Musik und Gesang, sie
kamen von oben, aus Nischen des Turms. Die Atmosphäre war dicht, einzig
Kerzen und Fackeln beleuchteten das Bollwerk. Die szenische Lesung aus dem
"Großinquisitor" von Fjodor Michailowitsch Dostojewskij fesselte die Zuhörer.
Sie lauschten gebannt dem Vortrag und der Musik und bekannten bereits in
der Pause: "Es ist unheimlich spannend. Die Atmosphäre ist toll. Es gibt
kaum einen besseren Ort als das Große Bollwerk für diese Geschichte."
"Beklemmende Atmosphäre im Kirchenschiff"
Theaterensemble TheodoBo präsentiert szenische Lesung "Der Großinquisitor"
von Fjodor Dostojewski bei Barlach-Ausstellung in Marienkirche
von Jutta Martini (Kreis-Anzeiger vom 15.10.2007)
BÜDINGEN. "Geh und komme nie wieder. Komme überhaupt nicht mehr. Nie wieder,
nie wieder!" Laut schallte die Stimme Gerd Ungermanns durch die Marienkirche,
so dass viele Zuhörer regelrecht zusammenzuckten. Mit diesen Worten entließ
der Großinquisitor, den der Büdinger Schauspieler darstellte, Jesus aus
dem Kerker und die Zuhörer nach einer packenden, mehr als eineinhalbstündigen
Lesung in die Nacht. Die jüngste Sonderveranstaltung zur Ausstellung "Ernst
Barlach - Mystiker der Moderne" bestritt das Theater ohne doppelten Boden
(TheodoBo) mit der szenischen Lesung "Der Großinquisitor" des russischen
Dichters Fjodor Dostojewski. Erst zum vierten Mal lasen Sylvia Oster und
Gerd Ungermann das fünfte Kapitel des fünften Buches aus dem Roman "Die
Brüder Karamasow".