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Der Groß-
inquisitor

"Ein bewegender Abend, der allen Zuhörern sicher noch lange im Gedächtnis bleiben wird."

(Stadtjournal Büdingen 25.08.07)

 

Pressestimme zu "Der Großinquisitor" – Eine szenische Lesung

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"Jesus und die Inquisition - Ein spannender Dialog im Bollwerk"

(Stadtjournal Büdingen vom 25.08.07)

BÜDINGEN. In der zweiten Augustwoche war das Bollwerk schön-schaurige Kulisse für eine szenische Lesung des Werkes "Der Großinquisitor" von Fjodor Dostojewskij. Die Auswahl des Stückes durch die Theatergruppe TheodoBo erfolgte mit großer Sorgfalt: Schauplatz der Handlung ist das spanische Sevilla zur Zeit der Iquisition, also genau der Zeit als der mächtige Büdinger Stadtturm gemauert wurde.

In Dostojewskijs Erzählung kommt Jesus ein zweites Mal auf die Erde, um helfend und heilend die Not der Menschen zu lindern. Dabei erlebt er die Gräuel, die in seinem Namen angerichtet werden. Allmächtiger Vertreter der katholischen Kirche ist der fast 90-jährige Großinquisitor, der alle Feinde des Glaubens verbrennen lässt. Mit verdorrtem Gesicht und eingefallenen Wangen, sprühen seine irrwitzig leuchtenden Augen einen grenzenlosen Hass auf alle, die in seinen Augen Frevler sind. Zwangsläufig kommt es zur Konfrontation und der Großinquiitor lässt den mutmaßlichen Glaubensfeind durch seine Helfer festnehmen.

So kommt es im Dunkel des Kerkers zum groen Dialog zwischen den beiden Kontrahenten. Dieses Verhör ist freilich ein seltsames, denn Jesus kommt nicht zu Wort. Wie der alte Mann ausführt - Jesus habe zu seiner Zeit bereits alles gesagt. Jesus schließlich antwortet auf seine Art, indem er den Greis sanft auf die blutleeren Lippen küsst. Dieser ist völlig irritiert und öffnet dem Eingekerkerten die Gefängnistür. Der geheimnisvolle Schweiger ist ihm nicht geheuer. Er soll gehen und niemals zurückkehren.

Die Lesung, vorgetragen durch Sylvia Oster und Gerd Ungermann, weckte die rege Fantasien der Zuhörer. Die dicken Bollwerksmauern und die dämmrige Innenbeleuchtng bei Kerzenlicht gaben einen eindrucksvollen Rahmen für den lebendigen Vortrag. Anregende Dialoge über Freiheit, Sinn und Glauben gaben reichlich Stoff zum nachdenken und diskutieren. Ein bewegender Abend, der allen Zuhörern sicher noch im Gedächtnis bleiben wird.