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In der beeindruckenden Atmosphäre des Bollwerks erörterten die Darsteller (...) eine seltsame Schwangerschaft.

(Büdinger Bote 05.07.01)

 

Pressestimme zu "Die schwangere Jungfer"
- ein Hexenprozeß

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Als die Kirche Hexen jagte

"Theater ohne doppelten Boden" präsentierte historische Szene im Büdinger Bollwerk

von Sandra Wiedersum (Büdinger Bote vom 05.07.01)

BÜDINGEN Mit der historischen Szene "Die schwangere Jungfer in Büdingen" legte die Theatergruppe TheodoBo (Theater ohne doppelten Boden) eine gelungene Premiere auf die Bühnenbretter. Im großen Bollwerk begeisterten sie ihr Publikum.

In der beeindruckenden Atmosphäre des Bollwerks erörterten die Darsteller im Laufe der Befragung des Schusters Hermann alias Andreas Hesse eine seltsame Schwangerschaft. Da der Vater des Kindes zu keiner Äußerung zu bewegen war, müsse es sich "um ein Kind des Teufels" handeln, meinte der Kirchenrüger. Der Harlekino (Gerd Ungermann) rundete diese Szene ab. Er entführte die Zuschauer in die Zeit des Dreißigjührigen Krieges und ließ ein Stück Büdinger Geschichte lebendig werden. Eine realistische Szenerie, versehen mit Details aus der Historie der Hexenprozesse.

Verfasser des Stücks ist Markus Karger, der den Amtmann Johann J. Hartlieb verkörpert. Dieser richtete Mitte des 17. Jahrhunderts rund 300 Personen - in der Mehrzahl Frauen - in der Grafschaft Büdingen. Rund zwei Drittel aller Prozesse der Grafschaft gehen auf ihn zurück.

Die Funktion des Kirchenrügers gab es ebenfalls. Seine Aufgabe bestand darin, bedenkliches Umtreiben und Verhalten im Auftrag der Kirche öffentlich zu rügen. "In der Szene verschmelzen Dichtung und Wahrheit, sie soll einen lebendigen Eindruck der Zeit vermitteln und keine Rekonstruktion eines Falles sein", meint Markus Karger. Das Stück soll an den unmenschlichen Eifer der Hexenjüger und die Tragödien, die sich im persönlichen Umfeld der "Hexen" abgespielt haben, erinnern.

Bei Interesse an einer individuellen Aufführung informiert der Touristik Center Büdingen (Telefon: 06042/96370). Nüheres zur Theatergruppe gibt es im Internet unter www.theodobo.de.