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"Das Comedy- und Travestie-Programm (...) wurde vom Publikum begeistert aufgenommen und lange beklatscht"

(Wetterauer Zeitung 06.10.05)

 

Pressestimme zu "Frauenklischees und Weibsbilder"

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"Mit Trude und dem Bossa Nova in die Fünfziger"

Sylvia Oster und Markus Karger präsentierten beim KuK zum ersten Mal ihre "Weibsbilder-Klischees"

(Wetterauer Zeitung vom 06.10.2005)

NIDDATAL-ASSENHEIM (udo). Das Comedy- und Travestie-Programm, das Markus Karger und Sylvia Oster vom "Team TheodoBo" (Theater ohne doppelten Boden) auf Einladung des Vereins KuK als Welturaufführung in der ehemaligen Synagoge zum Theama "Weibsbilder-Klischees" darboten, wurde vom Publikum begeistert aufgenommen und lange beklatscht. Das "diese Show ihren Weg gehen" wird, befanden die Veranstalter und die Besucher gleichermaßen.

Sylvia Oster bearbeitete schon vor Beginn des Programms als Produktberaterin das Publikum, berichtete von ihrer Arbeit im Wahlkampf, färbte mehrere Haare schwarz und zauberte Falten weg. Frau Mann begrüßte die Artisten, die schon öfter zu Besuch waren. Sylvia Oster klassifizierte das Publikum und durchleuchtete es statistisch. Ergebnis: "Einige von Ihnen bilden ganz für sich allein eine Randgruppe". Markus Karger charakterisierte diverse Frauentypen, dann wurde aus dem Publikum der Herr Sierach in Plastik verpackt und zur Verblüffung der Damenwelt als "Adonis 3000" ausgelobt, worauf sich alle bedankten.

Karger schrie als Trude Herr umher und verblüffte mit seiner gut gebildeten Countetenorstimme und dem Charme der Schlager aus den 50ern, bei denen viele ältere Semester mitsummten. Einen Mann wollte sie lieber als Schokolade, bekannte Trude und diskutierte nutzlose Diäten durch. Liebeskummer lohne nicht, beteuerte sie und zeigte leichtfüßige Tanzschritte. Zum Lied über den Bossa nova, der an allem Schuld ist, durfte das Publikum den Refrain singen, dann wurde nach graziösen Knicksen in Erfahrung gebracht, die Liebe sei ein seltsames Spiel, was einzelne Gäste freilich längst wussten, andere ahnten.

Vom Kinderzeugen wurde dringend abgeraten, dann die Karma betreut. Im zweiten Set stellten die Akteure Forschungsergebnisse zur Geschlechterproblematik vor: Niemals solle man einen Mann fragen, was er denke, Männer hätten im Schnitt drei Paar Schuhe und sähen nur 16 Farben. Dass die Karrierefrau bis zur Exhumination 40 bleibe, wurde dokumentiert, die Läppischkeit der Jugendzeit deutlich gemacht und das Greisenalter gepriesen. Trude Herr kreuzte neuerlich auf und bestach durch Koketterie, Augenaufschläge und neckischen Akzent. Ultralange Binden wurden vorgeführt, Glatzen gepriesen. Eine "Höhere Tochter" kam und gefiel durch ihr heiter-naives, an Frauenzeitschriften gestühltes Wesen.

Schlagkräftig stimmte Frau Herr "Er gehört zu mir" an und rekapitulierte mit den "Caprifischern" italophile Sehnsüchte der frühen Nachkriegszeit - die fehlenden Mandolinen gurgelte das willige Publikum. Langer Applaus dankte für einen fröhlichen Abend mit einer bestens aufgelegten, anmutig tanzenden Trude Herr.