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"Der agile Felix wird von Gerd Ungermann gespielt, der den dünnen, flinken und ewig zappelnden Hasen bestens interpretiert."

(Kreis-Anzeiger 27.09.01)

 

Pressestimme zu "Die Kanincheninsel"

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Helmut wartet auf den "weißen Riesen"

Theatergruppe TheodoBo spielte im Altenstädter TaKuZAK das Kinderstück "Die Kanincheninsel" - Fabrik oder Natur?

ALTENSTADT (hp) (Kreis-Anzeiger vom 27.09.2001)

Wo haben es Kaninchen besser? In der freien Natur oder in der Kaninchenfabrik? Dieser Frage geht der kleine Leisetreter Felix, zusammen mit seinem Freund Helmut in der Geschichte "Die Kanincheninsel" nach. Wie es den beiden Freunde ergeht und was sie erleben bis sie sich wieder trennen, spielte, sang und erzählte die Theatergruppe TheodoBo im bis auf den letzten Platz besetzten Tanz- und Kulturzentrum TaKuZAK in Altenstadt.

Kaninchen Helmut lebt in der Kaninchenfabrik. Er bekommt täglich seine Futterwürfel, ohne etwas dafür zu tun. Wenn man groß und fett ist, wird man abgeholt und zu dem großen weißen Kaninchen gebracht, so schwärmt Kaninchen Helmut. "Wenn man brav war beschützt es einen, wenn nicht, zieht es einem das Fell über die Ohren", sagt Helmut altklug. Das Stück von Heiner Kondschak, beruht auf dem gleichnamigen Bilderbuch von Jörg Müller und Jörg Steiner. Der agile Felix wird von Gerd Ungermann gespielt, der den dünnen, flinken und ewig zappelnden Hasen bestens interpretiert. Markus Karger ist die Rolle von Helmut angesichts seines kräftigen Körperbaus ebenfalls wie auf den Leib geschrieben. Außerdem spielt er überzeugend die Stimmungsschwankungen, die Helmut während der Geschichte durchmacht.

Gleich mehrere kürzere Auftritte hat Andreas Hesse zu bewältigen. Als Erzühler führt er durch die Geschichte, rast als Auto rücksichtslos über die Straße ("wir rasen über Hasen weg, und kümmern uns 'nen Dreck") bringt den Zuschauern als Schwan Helmut das Fürchten bei und muss als Hund Kaninchen jagen. Regie führt Sylvia Oster.

Die Geschichte beginnt damit, dass Felix in eine Möhrenfalle tappt und in der Kaninchenfabrik im Käfig vom dick gefutterten Helmut landet. Helmut erzählt Felix stolz, wie man aus dem Käfig flüchten kann, denn hier kennt er sich aus. Felix überredet den bequemen Helmut zur Flucht. Doch schon bald bekommt dieser Heimweh, denn die Natur ist ihm, der seit klein auf in der Fabrik gelebt hat, fremd und unheimlich. Er kennt nicht die Stimmen der Tiere, er weiß auch nicht was ein Bach ist. "Ich mag nicht mehr, ich will heim, ich muss mal", quengelt Helmut denn auch bald. Und auch beim Versuch die Straße zu überqueren, gibt es Probleme. Mit der Aussicht auf Glockenblumen, das einzige was Helmut offensichtlich aus der Natur kennt, gelingt es Felix, ihn über die Straße bringen.

Weil die Sonne am nächsten Morgen schon hoch am Himmel steht und es sehr hell ist glaubt Helmut, er wäre beim weißen Riesen. Felix plant dagegen bereits Höhlen zu bauen, andere Kaninchen zu suchen, eine "WG" oder Familien zu gründen. Liebevoll serviert er Helmut ein Frühstück aus Löwenzahn und Klee. Doch der will lieber seine Futterwürfel. Und eine WG will er auch nicht. "Ich will lieber meine Ruhe, die bin ich gewohnt", sagt er motzig. Und die endgültige Katastrophe naht in Form eines Schwanes, der angesichts der Störenfriede seine Kinder verteidigen will. Helmut glaubt fest, dass dies das weiße Kaninchen, der sagenumwobene "weiße Riese", war und ihn holen will. Er will nur noch zurück in seine Fabrik, in sein Viereck, wie er es nennt.

Nach einiger Überlegung schlägt Felix seinem Freund Helmut vor, dorthin zu gehen. Helmut ist überglücklich und wird richtig übermütig. Aufregend wird es noch einmal, als beide einen Jagdhund treffen. Die wilde Verfolgungsjagd, die quer durchs Publikum führt, kommt bei den kleinen Zuschauern besonders gut an. Vor der Fabrik trennen sich die beiden. "Ich habe zwar Angst vor Autos oder dem Fuchs, aber in die Fabrik will ich nicht. Da weiß ich nicht, was passiert", sagt Felix. "Und du weißt besser über die Welt Bescheid", sagt Helmut und verschwindet wieder in sein Viereck. "Was aus Helmut geworden ist, weiß ich nicht", beendet der Erzähler die Geschichte. "Aber Felix habe ich neulich gesehen und erkannt, weil er gesungen hat."