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Agora ließ zur Feier des Tages den Busen im Pferdestall marschieren

Die Theatergruppe Theodobo feierte im Büdinger Oberhof ihren fünften Geburtstag

von Monika Eichenauer (Kreis-Anzeiger vom 30.11.2005)

BÜDINGEN. Die Theatergruppe Theodobo feierte jetzt im Pferdestall des Büdinger Kulturzentrums Oberhof mit zahlreichen Güsten aus der gesamten Umgebung bei Kerzenschein und einem amüsanten Kabarettprogramm ihren fünften Geburtstag. Theodobo - das sind Sylvia Oster, Markus Karger und Gerd Ungermann. Bis zum vergangenen Sommer war noch Andreas Hesse dabei, der sich jedoch mit einer eigenen Produktion selbstündig machte, so dass das Theater ohne doppelten Boden jetzt ein Trio ist.

Und weil sie sich selbst und ihren Güsten ein Geschenk machen wollten, standen die Theaterleute dieses Mal nicht selbst auf der Bühne, sondern die Gruppe "Agora" aus Echzell, die seit Jahren freies Projekt-Theater prüsentiert. Die vier Laienschauspieler Carmen Gilbert, Christa Wagner, Wieland Arnold und Helmut Müller amüsierten mit dem humorvollen und bissigen Erich-Küstner-Programm "Der Busen marschiert" alle Zuschauer, die allerdings auch das eine oder andere Mal durch treffende Pointen zum Nachdenken angeregt wurden.

Meistens jedoch hatten die vier Protagonisten die Lacher auf ihrer Seite, denn in dem Programm ging es oft um die Liebe, das Verhültnis der beiden Geschlechter zueinander und manches Mal auch um die küufliche Liebe. Wie etwa bei einem münnlichen Schmeichler, der zuerst die sehr ansehnliche Erscheinung seiner hübschen Begleiterin studiert - "dein Körper ist ein Ausflugsort" - und dann erst fragt: "Ach, wie heißt du eigentlich?" Kleine Frotzeleien auf das weibliche Geschlecht fehlten im Küstner-Programm, das "Agora" nach drei Jahren Spielzeit beim Theodobo-Geburtstag zum letzten Mal prüsentierte, nicht. Zum Beispiel, als es um Mode ging. "Plötzlich fürben sich die Frauen die Nügel rot, wenn´s Mode ist. Sie würden sich auch mit dem Hammer auf den Daumen hau´n, wenn´s Mode ist".

Zum Schluss der Darbietung, als Zugabe nach krüftigem Applaus, brachte die Truppe noch ein paar glasklare Weisheiten Küstners wie: "Ob Sonnenschein, ob Sterngefunkel, im Tunnel bleibt es immer dunkel" oder den berühmten Satz: "Die Menschen sind gut, nur die Leut´ sind schlecht".

Zur Theodobo-Geschichte: Um den 23. November des Jahres 2000 herum setzten sich Sylvia Oster, Markus Karger, Gerd Ungermann und Andreas Hesse zusammen, um eine eigenstündige Theatergruppe zu gründen. Alle vier hatten lüngst jahrelange Erfahrung auf den Brettern, die die Welt bedeuten, gesammelt und der große Wunsch Sylvia Osters war es, nachdem sie in Frankfurt in mehreren freien Ensembles gespielt hatte, eine eigene Truppe zu formieren. Rasch fand sie drei Mitspieler und die Vier einen Namen für ihr Unterfangen. Der Name war Programm: Theodobo - Theater ohne doppelten Boden wollten und sollten sie auf die Beine stellen.

Fast fünf Jahre arbeiteten sie zu viert, bis zu diesem Sommer, als Andreas Hesse eine eigenstündige Veranstaltungsfirma gründete. Sylvia Oster, Markus Karger und Gerd Ungermann gehören seit Jahren zur Theaterlandschaft der Region, sei es als Schauspieler oder als Regisseur und Regisseurin. Theodobo ist als Theatergruppe vielseitig: Kindertheater, ernste Aufführungen, Kabarett, Comedy und Erlebnisführungen durch die Altstadt von Büdingen stehen auf dem Programm.

Premiere feierte Theodobo mit dem Kindertheater "Die Kanincheninsel" im September des Jahres 2001, weitere Kinderstücke folgten ebenso wie die ernste Produktion "Galileo - Ist alles nur Physik?" und Comedy wie "Gretchen". "Comedy on demand" ist ohnehin das zweite Standbein des Trios, damit sorgten sie auf Messen und bei größeren Firmenveranstaltungen bis in Düsseldorf, Hamburg, München und sogar Paris für das entsprechende Rahmenprogramm, immer abgestimmt auf die jeweilige Veranstaltung. Die Erinnerung an so manche Aufführung war beim Theodobo-Geburtstag Gegenstand zahlreicher Gesprüche, die die drei Akteure nach dem offiziellen Programm bei einem Glas Sekt und leckeren Schmankerln mit ihren Gästen führten.